Gaffelketsch
Atlantik
Fischkutter
aus Pommern
Das Schiff wurde 1934 als
Fischkutter gebaut: als Rügenwalder Kutter im heutigen Darlowo (Rügenwalde),
geeignet für den Fischfang zwischen Bornholm und der Küste Pommerns. Obwohl zu
dieser Zeit Fischkutter dieser Größe schon einen Motor – zumindest ein Hilfsmotor
von 30 PS - hatten, wurde der Kutter noch nach den alten Rissen der Werft
gebaut, mit einem Rumpf, der fürs Segeln und Fischen optimiert war, mit einem
sehr niedrigen Freibord zum Einholen der Netze.
Es besteht eine nahe Verwandtschaft zu der Rumpfform der Zeesenboote und
ähnelt späteren traditionellen Segelbootformen mit langem Kiel, z. B. der
eines Folkebootes. Dadurch sind die Segeleigenschaften sehr gut: die Atlantik segelt sehr hoch am Wind.
Nach dem Krieg kam das Boot nach Schleswig-Holstein. Ab 1968 wurde es in Kiel vom Fischerboot zum Freizeitkutter umgebaut: mit einer Gaffeltakelung mit 2 Masten. Das Rigg wurde nach alten Vorbildern von segelnden Fischerbooten mit zwei Masten entworfen. Der heutige Großmast wurde 2004 in Gilleleje in Nordseeland aus einer noch von der königlichen dänischen Marine im 19. Jahrhundert gepflanzten Lärche gefertigt. Eine Gallionsfigur und die Schnitzereien an der Pinne (Gokstad Wikinger Pinne) wurden historischen Vorbildern und anderen ähnlichen traditionellen Formen nachempfunden. Ab 2004 war der Heimathafen Christianshavn in Kopenhagen, seit 2012 liegt die Atlantik im Museumshafen Greifswald.
Archivbilder:
Rumregatta
Windstärke 7-8, Sturmfock, Groß 2x gerefft ... und heil in der Kieler Förde |